Am 10. November brachte Mozilla die sogenannte Developer Edition des hauseigenen Browsers Firefox heraus. Eine Woche im Voraus schossen durch einen wenig sagenden Blogeintrag der Browserschmiede die Erwartungen der Webentwickler in die Höhe, was sich wohl dahinter verbergen könnte.
Firefox Developer Edition ist die Alphaversion des kommenden Firefox 35 mit Fokus auf Web-Entwickler. Doch außer Valence und Web IDE gibt es keine wirklich großen Neuerungen.
Nach einigen Erfahrungen - wirklich viel damit gearbeitet habe ich zeitbedingt leider noch nicht - muss ich sagen: Naja, hohe Erwartungen geweckt aber irgendwie ist es dann doch was ganz anderes. Denn eine Sache muss man sich vorab klar machen: Hier handelt es sich nicht etwa um einen neue stabile Browseredition mit dem Fokus auf Webentwickler. Nope, der Browser ist (zurzeit?) die Alphaversion der kommenden Firefox Version 35 (aktuell stabil ist 33.1). Auch die beworbenen Neuigkeiten auf der zugehörigen Webseite hinterlassen bei Leuten, die viel mit dem Browser entwickelt haben, das ein oder andere Fragezeichen zurück. Denn tatsächlich neu sind davon die wenigsten beworbenen Features. Seiteninspektor, Webkonsole, Javascript-Debugger, Netzwerkanalyse und Stilbearbeitung gab es auch in vorherigen Versionen des Browsers. Gleiches gilt übrigens auch für die Möglichkeit die Größe des zur Verfügung stehenden Viewports mittels Strg + Umschalt + M zu verändern. Meines Wissens nach tatsächlich neu sind nur Valence* (ermöglicht das Debuggen in anderen Browsern bzw. auf anderen (mobilen) Geräten) und Web-IDE (ein Tool zur Entwicklung für Firefox OS).
Hinzu kommt in der Developer Edition noch ein einfaches, dunkleres Standardtheme - das Australis Theme steht nicht zur Verfügung. Mir persönlich bietet das Theme allerdings etwas zu wenig Kontrast - vor allem rund um die Tabs empfand ich das als Problem, weshalb ich mit einem Persona Abhilfe geschaffen habe und damit auch wieder die abgerundeten Tabs zur Verfügung habe.
Ein Hinweis noch zur Datensicherheit: Firefox ist natürlich immer noch der Browser, der den größten Wert auf den Datenschutz seiner Benutzer legt, dennoch ist es so, dass es sich um eine Alpha-Version handelt und damit einige Daten per Vorauswahl an Mozilla übermittelt werden (Abstürze, Telemetrie usw.) - wie gesagt: Es ist eine Alphaversion, da braucht der Hersteller sowas. Wer das nicht möchte, sollte vorab einen Blick unter about:preferences#advanced und dort Datenübermittlung werfen.
Ist nun der Browser deshalb schlecht?
Nein, auf gar keinen Fall. Denn zugrunde liegt immer noch der meiner Meinung nach beste, wenn auch nicht schnellste, Browser, der um einige nützliche Tools erweitert wurde. Besonders gut finde ich auch die Option die Developer Edition zeitgleich parallel zur regulären Edition nutzen zu können. Das war zu früheren Zeiten mit den Alpha- und Beta-Versionen nicht möglich. Entweder man nutzte die stabile Version oder die Entwicklerversion.
Zum Abschluss sei gesagt: Wer Entwickler ist und einen Blick werfen will, dem empfehle ich das. Nur sei dir bewusst: Es ist eine Alphaversion und die neigt manchmal zu unvorhergesehen Fehlern.
Download und mehr Informationen: https://www.mozilla.org/de/firefox/developer/
* Nachtrag (24.11.) Valence war bisher ein optional erhältliches Add-on